Als Kind habe ich davon geträumt, einmal in einem eigenen Haus zu wohnen. Ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie dieses Haus aussehen soll. Groß, weiß gestrichen, eine Veranda. Später kamen dann noch andere Wünsche dazu, wie eine Hollywoodschaukel, alte Obstbäume im Garten, eine weiße Bank vor’m Haus, eine große Landhausküche… Heute wohne ich in einem typischen Reiheneckhaus. Als Mieter. Mit einem durchschnittlichen Garten – ohne Obstbäume. Keine weiße Bank. Kein Platz für eine Hollywoodschaukel. Unser Haus ist schön und ich bin sehr dankbar, dass wir hier wohnen können! Aber mit meinen Träumen hat es nicht viel gemeinsam.
Manchmal kommt in mir Unzufriedenheit hoch. Die Küche ist hier viel zu klein. Ich kann immer nur mit einem Kind, maximal zwei, einen Kuchen backen und selbst da ist es dann schon fast überfüllt. Ich muss sofort Geschirr wegräumen, weil ich sonst keinen Stellplatz habe. Ich mag die Raumeinteilung im ersten Stockwerk nicht. Da wurde nicht wirklich schlau geplant, finde ich. Und oft nervt es mich, dass alle Nachbarn in unseren Garten reinschauen können und ich keine Privatsphäre habe, wenn ich auf der Terrasse sitze. Wenn ich ein eigenes Haus hätte, dann….!
Ich würde komplett andere Badfliesen wählen. Und anderen Laminatboden. Die Diele sollte offen und lichtdurchflutet sein. Mein Traumhaus hätte einen Holzgartenzaun und die nächsten Nachbarn wären so weit entfernt, dass ich ohne schlechtes Gewissen, bei offenem Fenster Klavier spielen könnte. Oh, wenn ich nur ein eigenes Haus hätte, dann….!
Heute drohte wieder eine Welle von dieser Unzufriedenheit mich zu überrollen – da fiel mir ein Buch in die Hände von einer Frau, die ebenfalls viel zur Miete wohnte und sich ihr Zuhause trotzdem schön und kreativ und individuell einrichtete. ‘It doesn’t have to be perfect to be beautiful’, steht auf dem Cover. Oh, wie wahr! (
Als ich dann später durch unsere Haustüre ging, versuchte ich ‘mein’ Haus mit anderen Augen zu sehen…ja, da gibt es Ecken und Kanten, die mich nerven, die ich lieber ganz anders hätte. Aber ‘mein’ Haus hat auch so viele schöne Seiten! Ich habe hier schon viel dekoriert und wieder umdekoriert, Möbel herumgeschoben, Zimmer umgeräumt, Wände gestrichen, Vorhänge ausgesucht…Dieses Haus hat meinen Fingerabdruck…ich versuche viel und versuche es gerne, dass meine Familie sich hier wohlfühlt – und ich mich auch. Es ist nicht mein Traumhaus, aber Gott hat es mir für diese Zeit in meinem Leben zur Verfügung gestellt und ich will das Beste daraus machen. Ich fühle mich heute wieder frisch inspiriert, neue Dekoideen auszuprobieren, mal wieder auf einen Flohmarkt zu gehen, die alten Windlichter aus dem Keller zu holen! Dekorieren, statt jammern! Da wo du wohnst, soll dein Herz zur Ruhe kommen, deine Seele aufatmen. Deine Kinder sollen sich hier wohl fühlen, dein Mann gerne nach Hause kommen. Mach deine vier Wände zu deinem Schloss. Egal ob Altbauwohnung in der Stadtmitte oder Einfamilienhaus im Grünen. Wohnst du in einer Plattenbausiedlung? Im Reihenhaus? Geh einmal wieder mit offenen Augen durch die Räume, bleib stehen, beobachte den Lichteinfall, lass alles wieder neu auf dich wirken. Das hier – diese 60, 100 oder 150 qm sind Gottgegebenes Gebiet. Dein Terrain. Mach es schön. Mach es zu einem Hafen für dich, deine Familie und für all die Menschen, die ein und ausgehen.
P.S. Ich werde immer mal wieder Dekoideen auf meiner Facebook Seite posten! Und es wäre schön, wenn du da mitmachst! Wie arrangierst du die Frühlingsblumen auf dem Tisch? Hängst du die selbstgemalten Kunstwerke deiner Sprösslinge auf? Wie hast du den Tisch beim letzten Brunch mit Freunden gedeckt? Lasst uns uns gegenseitig inspirieren zu einem schönen, gemütlichen und kreativen Zuhause!
danke <3
Gerne! =)
Eine wunderschöne Erinnerung- vielen Dank dafür. Mit unseren zwei Kleinkindern wohnen mein Mann und ich in einer kleinen Wohnung. Und wir sind wirklich dankbar dafür, da während unseres Studiums dies die beste Lösung war. Ich versuch auch das Beste daraus zu machen und aus unserer Wohnung ein kleines, gemütliches Heim zu schaffen.
Es ist schön, dass du mit diesem Post mich als Leserin nochmal ermutigst auf das Wesentliche zu schauen und die richtige Perspektive zu haben.
Glg Lena
Liebe Lena, danke für deinen lieben Kommentar!