Das passiert….
…wenn man sich an einem Samstag vornimmt,…
Egal wie das Wohnzimmer aussieht – es war einer der schönsten Samstage seit langem! =)
Ich hatte heute einen ‘Bad Mittagessen Day’. Es fing mit einer guten Idee an und endete so:
Verpeiltes Timing, angebrannte Soße, eine Menge ‘Igitt’s’ (mir hat es übrigens auch nicht geschmeckt) und zur Krönung eine blutende Lippe, weil Lilian vom Stuhl runtergefallen ist. (Keine Ahnung, was an dem Satz ‘Bleib bitte ruhig sitzen’ nicht zu verstehen war)
Der Tag kann nur noch besser werden.
Unser armer Tim muss seinen Karottenbrei im schicken rosa Lätzchen einnehmen. Nur weil seine Mama es noch nicht auf die Reihe gekriegt hat, blaue Lätzchen zu besorgen. Nachdem Lilian schon angeboten hat mit ihrem Taschengeld Lätzchen zu kaufen, sollte ich mich langsam aber sicher mal darum kümmern. =)
Wem kommt das bekannt vor?
Manchmal bringt Papa eine kleine Überraschung für seine Mädels mit nach Hause. Sie müssen dann die Augen zumachen und warten bis sie ihr kleines Geschenk bekommen. Allerdings trifft Papa nicht immer den Geschmack…
Fotos: Inka H.
Schwangersein ist schön und auch schön nervig. Vor allem die letzten Wochen sind (für mich zumindest) nicht so prickelnd. Was ich auf gar keinen Fall vermissen werde:
– mich wie eine Bowlingkugel auf zwei Beinen zu fühlen (und mich auch so zu bewegen)
– Tritte gegen die Rippen und gegen den Magen zu bekommen. Wie im Boxring. Allerdings soll das in meinem Fall liebevolle Muttergefühle hervorrufen.
– Sodbrennen
– absolut lächerliche Bewegungen zu vollführen um vom Boden wieder aufstehen zu können
– 20 Kilo
– Gelüste nach genau der Schokolade, die ich gerade nicht zu Hause habe
– überhaupt Gelüste. Mindestens 10 Kilo gehen auf deren Kappe.
– keine bequeme Schlafposition zu finden
– Sodbrennen
– zu enge Schuhe
– ziemlich unattraktiver Watschelgang (siehe Bowlingkugel)
– nur zwei passende Hosen zu haben
– gefühlt alle zwei Minuten auf’s Klo zu müssen
– gefühlt zwei Monate nicht auf’s Klo müssen
– die großen Brüste, die mich vorzeitig zur Milchbar degradieren
– Sodbrennen
– tausend Mal die Frage zu beantworten: ‘Wann ist es denn soweit?’
– die erstaunten Blicke, wenn ich sage, wie lang ich tatsächlich noch habe
– 9 Monate zu wissen, das der eigentliche Kraftakt mir noch bevorsteht
– alle naselang Blut abgenommen zu bekommen
– Sodbrennen
– wie ein Schlafwandler nachts zur Toilette zu wanken
– Vorwehen
– schlaflose Nächte, obwohl ich noch gar kein Baby stillen muss
– Geburtsalpträume. Hab gehört, die hat jede Schwangere. Aber bestimmt träumt keiner so wirr wie ich.
– Sodbrennen
– meiner zweijährigen Tochter nicht hinterherzukommen
– wie ein Nilpferd zu schnaufen, wenn ich zwei Treppen hochgehe
– Sodbrennen
– zwei Mal zu überlegen, ob es dieses Spielzeug wert ist, dass ich mich jetzt bücke und es aufräume. Und mich in den allermeisten Fällen dafür zu entscheiden, es liegen zu lassen.
– Kissenbarrikade im Ehebett (eins für zwischen die Knie, eins für den Bauch, eins für unter das Kopfkissen, eins für die Füße)
– Kommentare wie: ‘Du siehst aber fertig aus.’
– Haare, die sich nicht bändigen lassen.
– äußerst umständliche Versuche wieder aus der Badewanne zu kommen
– Zeugen, die das beobachten (meine Kinder)
– Sodbrennen
– die Phase wo man denkt, man bleibt bis an sein Lebensende schwanger
– Wassereinlagerungen. Klingt so harmlos. Ist so schrecklich.
– Stützstrümpfe. Noch schlimmer.
– Krampfadern.
– Hab ich Sodbrennen schon erwähnt???
Heute vor 7 Jahren wurde unsere erste Tochter geboren. Mein Leben änderte sich komplett, als das fast 4 Kilo Wunder auf meinem Bauch lag und das kleine Köpfchen voller schwarzer Haare gegen die Schwerkraft kämpfend sich zu drehen versuchte und die kleinen süßen Augen blinzelten und Blickkontakt mit mir suchten. Es war gewaltig plötzlich eine Mutter zu sein. So richtig! Nicht nur einen dicken Bauch zu haben, der sich ausbeulte und mich am Schlafen hinderte, nicht nur Babykleidung einzukaufen, zu waschen und ordentlich in den Schrank zu legen. Nicht nur das leere Kinderbettchen anzustarren und sich zu wundern, wie es wohl sein würde, wenn da tatsächlich einmal ein Baby drin liegt…Jetzt war es offiziell, mit Urkunde und allem drum und dran: Ich war eine Mama! Ich war erschöpft, euphorisch, zuversichtlich, ängstlich ohne Ende…und ich würde bald merken, dass Mama-sein ganz, ganz, ganz anders ist, als ich es mir immer vorgestellt hatte.
Hier sind ein paar Aha-Erlebnisse der vergangenen 7 Jahre:
– Die Fähigkeit zu schlafen ist nicht angeboren.
– Ein schreiendes Baby bringt es fertig, dass du verzweifelt alles, alles, alles versuchst, dass es endlich, endlich, endlich ruhig ist. Und dir hinterher wünscht, dass nie, nie, nie irgendwer erfährt, wie verzweifelt du warst.
– Nächtliche Autofahrten sind plötzlich eine Erholung und Möglichkeit, mit deinem Partner schnell die wichtigsten Dinge durchzusprechen.
– Wer hätte gedacht, dass man Telefongespräche schon früh um 7 Uhr führen kann?
– Essenszeiten? Was für Essenszeiten? Frühstück um 11, Mittagessen um 15 Uhr und Abendessen um 9 halbtot auf der Couch. Klar doch. Geht alles.
– Warum hat mir nie jemand etwas von wunden Brustwarzen erzählt?? Warum? Warum? Warum?
– Gespräche über die Konsistenz und Farbe vom Stuhlgang des Babys sind plötzlich salonfähig und können ohne Probleme beim Mittagessen geführt werden.
– Wickeln ist beim ersten Kind ein absolutes Highlight, das ausgiebig gefilmt und fotografiert wird.
– Gleich danach kommen das Anziehen, Ausziehen, in den Kinderwagen legen, aus den Kinderwagen herausnehmen, jede Handbewegung, Augenblinzeln, Mundbewegung und sonstige weltverändernde Ereignisse im Leben eines (erstgeborenen) Kindes.
– Es ist mit einem Mal ein Wunder, wenn man sich einen Spielfilm ohne Unterbrechung anschauen kann. Oder es schafft eine Tasse Kaffee auszutrinken. Und 5 Minuten zu duschen ohne Babygeschrei im Hintergrund. Ungestört aufs Klo zu gehen…
– Man lernt sich nicht zu schämen, wenn man dem Postboten um 11 Uhr im Schlafanzug die Tür aufmacht.
– Das Wiegen vom Baby beim Kinderarzt ist die neue Definition von Erfolg.
– Der Babybauch ist auch nach 6 Monaten nicht vollständig weg. Zumindest bei mir und allen anderen Leidensgenossinnen mit schwachem Bindegewebe. Von wegen
‘Schwangerschaftsklamotten adieu’! Die trägt man fast bis zur nächsten Schwangerschaft.
– Stimmt es wirklich, dass Stillen Kalorien verbrennt? Warum hab ich davon nichts gemerkt?
– Der Spielplatz ersetzt die Lieblingskneipe, das Restaurant, den Kinobesuch. Sozialleben findet von nun an nur noch dort statt.
– Frau kauft keine Klamotten mehr für sich selbst. Es gibt ja so süße Baby und Kleinkindsachen!!!
– Lege dich nie mit einer anderen Mutter bei einem Kleiderflohmarkt an. Merke: der Klügere gibt nach!
– Frau kauft auch keine Schuhe mehr für sich selbst. Statt dessen richtet sie einen Schuhladen für ihr Kind ein.
– Das eigene Kind schneidet im Vergleich mit anderen gleichaltrigen Kindern immer besser ab.
– Die Krabbelgruppe ist manchmal nichts anderes als eine Selbsthilfegruppe für Mütter.
– Googel nie die Förderangebote, die es für Babys und Kleinkinder gibt! Du denkst sonst ernsthaft, dein Kind verpasst etwas Relevantes, wenn es nicht nackig mit anderen Babys auf dem Fußboden herumrobbt.
– Babymassage hätte für die Mütter erfunden werden sollen.
– Fange zu gegebenen Zeitpunkt an, den Abfall zu durchwühlen, bevor du ihn in die Tonne wirfst. Es könnten sich Wertgegenstände darin befinden.
– Vergesse nie, dass dein Kind nichts dafür kann, dass du es haben wolltest.
– Abgerollte Klopapierrollen gehören zum Entwicklungsprozess eines jeden Kleinkindes dazu.
– Lerne folgenden Satz in- und auswendig: ‘Was mich nicht umbringt, macht mich härter.’ Sage ihn als Mantra auf, wenn dein Kind im Supermarkt einen Trotzanfall bekommt.
– Plane keinen Spaziergang, der länger als 100 Meter ist.
– Zögere den Augenblick so lange wie möglich hinaus, wo du deinem Kind das erste Mal eine Süßigkeit gibst. Das Kind wird augenblicklich süchtig.
– Es gibt kein Wundermittel gegen Zahnungsschmerzen. Und trotzdem wird absolut alles ausprobiert.
– Bereite dich innerlich darauf vor, dass der Prozess des Sauberwerdens viel Ähnlichkeit damit hat, einen Welpen stubenrein zu machen.
– Bereite dich ebenfalls innerlich darauf vor, dass du am ersten Kindergartentag mehr weinen wirst, als dein Kind.
– Dein Kind wird im Kindergarten Verhaltensweisen und verbale Ausdrücke mit nach Hause bringen, die dir schon mal einen Vorgeschmack auf die Pubertät geben können.
– Du kannst deiner Tochter nicht für alle Zeiten die Kleidung zusammenstellen. Sie wird sehr früh ihren ganz eigenen….speziellen….Geschmack entwickeln.
– Haare kämmen ist ein Drama!
– Wenn man seiner Tochter das erste Mal die Nägel lackiert, wird einem plötzlich bewusst, wie schnell doch die Zeit vergeht und spätestens dann, hat man nur noch eine verschwommene, verklärte, rosarote Erinnerung an die Babyzeit. Und allerspätestens dann ist man bereit für Baby Nr.2!
(Foto: Inka H.)