Mal ehrlich!

alltagsliebe2013

Marit meinte vor ein paar Tagen aus Wut ein Steckspiel ausleeren zu können und es nicht aufräumen zu müssen. Nach einer dreiviertel Stunde war ich komplett durchgeschwitzt und sie völlig fertig vom Schreien und Toben – aber sie hat schließlich und endlich doch aufgeräumt. Und Mama hat ihr geholfen.

Ein kleiner Kulturschock

Heute früh am Münchner Flughafen.

Wir haben gerade drei herrliche Wochen im kinderlieben Amerika verbracht. Unsere Kinder wurden überhäuft mit Komplimenten von Menschen, die uns einfach so auf der Straße oder in Geschäften begegnet sind, sie wurden immer und überall nett angelächelt und nie hatten wir als Eltern das Gefühl, unsere Kinder würden stören. An jeder Ecke, bei jedem Einkaufszentrum gibt es Angebote für Kinder, Hochstühle sind in Restaurants mehr als genügend vorhanden und werden sofort und ohne Aufforderung an den Tisch gebracht – natürlich mit einem Lächeln! Das Regal im Bastelgeschäft mit Angeboten für Kinder schien endlos und immer wieder wurde unseren Mädchen das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein: sei es mit rosa schimmernden Luftballons, einfach so von einer Servicekraft hervorgezaubert oder dass sie den besten Sitzplatz neben dem Kutscher bekamen, während alle ‘großen Leute’ hinten saßen.

Zurück zum Münchner Flughafen. Wir sind müde nach einem 8 Stundenflug angekommen. Die Kinder quengeln: wir haben Durst! Papa kauft zwei Flaschen Saft. Mir wird schnell klar, dass das eine große Sauerei werden wird, wenn die Kinder so aus der Flasche trinken und gehe nochmal zurück zum Kiosk, zeige die zwei Flaschen, erkläre, wir hätten sie gerade hier gekauft, ich deute auf meine drei Kinder und bitte ganz freundlich um ein paar Strohhalme. Der Mann schaut mich an als käme ich von einem anderen Stern. Er pustet schwer die Luft aus. Er schaut hin und her – ich denke schon, gleich kommt die Antwort, sie hätten leider keine Strohhalme. Schließlich schlurft er vier Schritte nach rechts, streckt die Hand aus und kommt widerwillig mit *einem* Strohhalm zurück. Anscheinend habe ich das mit den *zwei* Flaschen und den *drei* Kindern nicht deutlich genug gesagt, bedanke mich aber für den einen Strohhalm, den mir der Mann mit mürrischem Gesicht über den Tresen reicht. Als ich mich umdrehe, höre ich ihn noch mit seinem Kollegen einen blöden Witz darüber machen, dass ich mich nicht nach dem Preis erkundigt habe.

Meine Kinder bedienen sich nun zu dritt an dem einen Plastikrohr (wenigstens verstehen sie halbwegs das Prinzip ‘Teilen’) und ich denke etwas frustriert bei mir ‘Willkommen im kinderlieben, familienfreundlichen Deutschland.’ Ich tagträume mich kurz zurück in’s Land der (fast) unbegrenzten Möglichkeiten und sehe mich dort an einem Tresen stehen: ‘May I have some straws for my kids, please?’ ‘Sure! No problem! There you go!’ (Ich bekomme einen ganzen Bündel gereicht). ‘Your kids are so cute! Have a great day!’

Thank you.

Das bißchen Haushalt…

“Ein Mann kam von der Arbeit nach Hause und fand seine 3 Kinder draußen im Garten, noch in ihren Schlafanzügen, mit Chipstüten, die Tür des Autos seiner Frau war offen, genauso wie die Tür zum Haus, aber vom Hund war weit und breit nichts zu sehen.
Er spazierte durch die Tür ins Haus und fand eine noch größere Verwüstung. Eine Lampe war umgeworfen, der Fernseher lief laut mit dem Kinder-Kanal und im Wohnzimmer lagen überall Spielsachen und Kleidung verstreut. In der Küche füllten dreckige Teller das Becken, Frühstücksessen lag auf dem Esstisch verteilt und die Kühlschrank-Tür war weit offen.

Er lief schnell die Treppe hinauf, um nach seiner Frau zu suchen, da er besorgt war, dass etwas Ernstes geschehen sein könnte.

Als er im Schlafzimmer ankam, fand er seine Frau noch im Schlafanzug einen Roman lesend im Bett. Sie blickte zu ihm auf, lächelte und fragte, wie sein Tag war. Er sah sie verwirrt an und fragte: “Was ist hier heute passiert?”

Sie lächelte wieder und antwortete: “Du fragst mich jeden Tag wenn Du von der Arbeit nach Hause kommst,
was in aller Welt ich den ganzen Tag gemacht habe, richtig?”
”Ja” war seine ungläubige Antwort.. Sie antwortete: “Naja, heute habe ich es nicht gemacht.

gelesen bei http://www.gekreuzsiegt.de/seelen-futter/

Heute morgen beim Arzt

Weil die ganze Woche bis jetzt bei mir ein ziemlich großes Desaster ist, gibt es heute zum Thema der Woche sozusagen einen kleinen Bericht von einem äußerst peinlichen Erlebnis heute morgen beim Arzt. Lilli hatte einen Termin beim HNO- Arzt. Ich hatte ihr noch angeboten, den Termin zu verschieben, weil sie heute mit dem Kiga auf einen Bauernhof hätte gehen können – nein, die Gummibärchen, die sie in dieser Praxis immer bekommt, waren attraktiver. Ich hatte wirklich sehr gehofft, Lilli wäre lieber auf den Bauernhof gegangen, weil was beim Arzt dann passiert ist, das habe ich kommen sehen.

Denn: Lillis kleine Schwester Marit ist zur Zeit FÜRCHTERLICH müde. Und IMMER NOCH nicht gesund. Ihre Laune ist GRAUENHAFT: Und so ein Kind auf ein knallvolles Wartezimmer loszulassen ist grundsätzlich keine gute Idee.

Es fing gut an. Lilli hat gespielt. Marit hat sich Bücher angeschaut. Ich habe in Gedanken die Leute, die vor uns noch dran kommen würden gezählt und habe mich schon mal auf eine längere Wartezeit eingestellt. Und dann passierte es: Lilli hat aus Bausteinen ein Haus gebaut. Marit wollte helfen. Lilli wollte nicht. Marit hat Lilli in die Hand gebissen. Lilli hat Marit weggeschubst. Beide haben sie in den höchsten Tönen das Schreien angefangen und ich wusste sofort: ich habe ein Problem. Lilli konnte ich recht schnell beruhigen, aber Marit war nicht mehr zu bändigen. Gebrüllt hat sie, hat sich nicht halten lassen, aber auch nicht auf den Boden setzen lassen. Ich habe ALLES versucht um sie abzulenken. Traubenzucker, Autoschlüssel, Buch, vorbeifahrende Autos. Nichts half. Das kleine Wartezimmer voller Leute wurde unruhig und ich war in Schweiß gebadet. Die Sprechstundenhilfe kam rein: ‘Was ist denn passiert?’ ‘Ja, ähm, entschuldigung, aber mein Kind ist einfach nur beleidigt.’ Fieberhaft suchte ich nach dem Schnuller. Kann es wirklich sein, dass ich ihn ausgerechnet heute vergessen habe mitzunehmen? Ja, es kann. Marit brüllte weiter, wand sich in meinem Arm, rollte über den Boden. Es waren endlos lange Minuten, bis die Sprechstundenhilfe wieder reinkam und mich rauswinkte. Lilli’s Termin wurde vorgeschoben. So schnell kam ich in dieser Praxis noch nie dran.

Mal ehrlich!

Leider hat Marit das Klopapier entdeckt und leider findet sie große Freude daran ganze Rollen im Klo zu versenken. Und ja: ich bin tatsächlich noch schnell die Kamera holen gegangen bevor ich dem ein Ende gesetzt habe! =)

Machen das eure Kinder auch?

Fotos: Inka Hammond

Mal ehrlich!

Ich weiß, das sieht ziemlich eklig aus – es ist aber nur eine angebissene, verschmähte Banane. Die habe ich gestern abend beim Küche aufräumen bei den Töpfen gefunden. Und ich hatte mein Kind doch so gelobt, dass es die ganze Banane aufgegessen hat…

Foto:Inka Hammond