Mutterglück

Diese leuchtenden Kinderaugen. Dieses süße ‘Mama, ich hab dich lieb.’ Das unvergleichliche Gefühl von kleinen, kurzen Kinderarmen umarmt zu werden.

Mein Herz ist voll. Randvoll. Übervoll!

Mutterglück überwältigt mich oft. Kleine Momente im Alltag treiben mir Freudentränen in die Augen. Die Gute-Nacht-Küsse zeigen mir, wie gesegnet ich bin. Wenn meine Tochter mir im Kindergarten voller Freude entgegenrennt, breitet sich in mir liebevolle Wärme aus. Wenn die ‘Große’ mir unerwartet ein breites Lächeln schenkt, weiß ich nicht ein noch aus vor Dankbarkeit.

Ja, es gibt diese Phasen, wo alles zuviel scheint und ich nur die Arbeitsberge vor Augen habe. Aber meine Alltagswege führen immer wieder an grünen, blühenden Wiesen vorbei, wo die Wunder wie die Blumen wachsen. Mein Herz fühlt sich dann schwer an vor Dankbarkeit, vor liebevoller Hingabe. Ich spüre dann die Kostbarkeit jeder Sekunde. Ich erkenne diese wertvollen Momente…manchmal ist es fast so, als würde Gott sein Licht auf diese Augenblicke scheinen, so dass ich sehen kann, wie unermesslich reich ich bin.

Vier Kinder. Vier Mal Einzigartigkeit. Vier kleine Persönlichkeiten. Nicht alles läuft glatt bei uns. Da sind Ecken und Kanten. Da sind unaufgeräumte Zimmer. Da ist Ungehorsam. Aber die Liebe ist immer größer und durch mein Mama-sein begreife ich auch ein kleines Stückchen mehr, wie tief die Vaterliebe Gottes geht. Würde ich mein Kind jemals verstossen? Würde ich es jemals vergessen? Auch das macht mein Herz warm und froh: dass ich als Mama selbst Kind sein darf und getragen bin von unendlicher Liebe.

Mutterglück. Das überrollt mich immer wieder und ich bleibe sprachlos zurück. Staunend betrachte ich den Segen, der sich um mich herum – mitten im Alltag, mitten im Chaos – ausbreitet. Jeden Tag auf’s Neue.

Ein Feld voller Blumen

‘Schön bist du meine Freundin, ja, du bist schön.’
Hoheslied 1,15

Ich liebe Mohnblumen. Wenn ich zwei oder drei am Straßenrand sehe, gerate ich in Entzücken. Eines meiner Lieblingsgemälde ist von Claude Monet mit dem Titel ‘Mohnfeld.’ Ich habe noch nie so viele Mohnblumen auf einem Fleck gesehen, wie auf diesem wunderschönen Bild. Ehrlich gesagt, dachte ich, sowas gibt es heutzutage gar nicht mehr…

Letzte Woche bin ich alleine auf einen langen Spaziergang gegangen. Ich bin recht flott gelaufen und habe die ganze Zeit laut zu Gott gebetet. Es war eine herrliche Zeit, mein Herz war voller Lob für Jesus. Ich habe mich so sehr an der Natur um mich herum gefreut, an dem plätscherndem Bach an dem ich entlang gelaufen bin…in allem habe ich den Schöpfer so deutlich sehen können und war erfüllt von großem Staunen. Nach einer ganzen Weile bin ich über eine kleine Brücke gegangen und mein Weg führte in ein kleines Waldstück. Nachdem ich so lange in der Sonne war, taten mir die schattenspendenden Bäume gut. Die Sonne malte helle Punkte auf den dunklen Boden, die Vögel sangen fröhlich ihre Lieder und in meinem Herzen lobte ich Gott.

Nach kurzer Zeit war der Waldweg zu Ende, ich ging um eine Kurve – und mir blieb fast der Atem stehen: vor mir in der hellen Frühsommersonne lag ein riesiges Mohnblumenfeld! Ich konnte es kaum fassen! Schier endlos sah ich die schönsten Mohnblumen stehen, in ihrem herrlichen tiefroten Kleid. Dazwischen unzählige Kornblumen…ich war sprachlos und spürte sofort, dass das ein Geschenk von Gott war an mich. Ich hörte sein liebevolles Flüstern in meinem Herzen:

Ein Blumenstrauß wäre zu wenig. Ich lasse für dich ein ganzes Feld voller Blumen wachsen. 

Ich konnte meinen Blick von den Blumen nicht abwenden. Es war einfach nur atemberaubend schön. Tränen stiegen mir in die Augen und ich fühlte mich so vollkommen, so unendlich geliebt.

img_0685.jpgIch teile dieses besondere Erlebnis mit euch, weil diese Botschaft nicht nur für mich gilt. Gott liebt auch DICH unendlich! Er lässt auch für dich die Blumen wachsen und die Blütenblätter rieseln. Er kreiert die schönsten Sonnenuntergänge für dich und malt einen Regenbogen an den dunklen Regenhimmel – für dich.

Wir Frauen haben eine Sehnsucht nach Schönheit – und nurJesus allein kann diese Sehnsucht stillen.

Ich wünsche dir in deinem Alltag Momente, wo du dich unendlich von Gott geliebt fühlen kannst. Bitte ihn darum, dir auf ganz individuelle Weise zu begegnen. Du wirst erstaunt sein, wie liebevoll und zärtlich und so kreativ unser himmlischer Vater dein Gebet beantworten wird.

Mein Gott sieht mich…

Mamablogs gibt es wie Sand am Meer. Ich bin oft ziemlich eingeschüchtert!

Es gibt Mütter, die dir die tollsten Haushaltstipps geben können. Ich tu mir schwer damit, regelmäßig meine Küchenschränke abzuwischen und meine Garderobe sieht nie aufgeräumt aus. Von den Kleiderschränken im Kinderzimmer ganz zu schweigen. Es gibt Mütter, die haben kein Problem damit Erziehungstipps weiterzugeben. Ich sehne mich nach einer Mentorin, mit der ich meinen Erziehungsstil durchreden und durchbeten kann. Ich bin oft unsicher. Es gibt Mütter, die sind gastfreundlich und haben kein Problem damit, wenn unangemeldet Besuch vorbeikommt. Ich muss in so einem Fall erst einmal notdürftig den Essentisch abräumen, weil der nämlich auch als Ablage für alles benutzt wird. Es gibt Mütter, die sind gestylt und geschminkt und tragen Ohrringe, die farblich auf ihr T-Shirt abgestimmt sind und das T-Shirt passt zur Wickeltasche und die Wickeltasche passt zu den Schuhen und die Schuhe wieder zu den Ohrringen. Da kann ich nur staunen. Es gibt Mütter, die schaffen es  beim Spielplatz nicht wie die Mutter, sondern wie das Au-Pair auszusehen.

Ich bin nicht perfekt. Dieser Blog ist nicht perfekt. (Und ich glaube, es heißt noch nicht einmal ‘dieser Blog’, sondern ‘dieses’ Blog. Oder irgendwie so). Mein Alltag ist nicht perfekt. Meine Kinder sind nicht perfekt. Mein Ehe ist nicht perfekt. Manchmal ist alles so schrecklich unperfekt, dass ich mich klammheimlich davon schleichen möchte.

Ich hab vielleicht ein Problem damit. Aber Gott nicht. Er kommt mit all dem unperfekten und zu unzulänglichen klar. Gott kommt damit klar, dass ich jeden Tag Fehler mache. Er kommt auch damit klar, dass es jeden Tag die gleichen Fehler sind und sich manchmal nichts zu verbessern scheint. Er kommt damit klar, dass ich ab und zu heulend im Bad sitze. Für Gott ist es kein big deal, wenn meine Kinder nicht jeden Tag fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich nehmen und dass ich ab und zu und manchmal öfter den Fernseher als Babysitter hernehme.

Das alles ist unwichtig. Es kommt auf mein Herz an. Bleibt es weich für Jesus? Komme ich immer wieder zu ihm? Oder wende ich mich ab, verbittert und voller Scham? Lege ich Jesus immer wieder neu meine Fehler hin und danke ihm für den Neuanfang, den er immer wieder schenkt? Bleibe ich an Jesus dran, egal wie rau der Alltagswind mir ins Gesicht bläst?

Mein Gott sieht mich in meine kläglichen Versuchen, meinen Alltag gut zu managen, für meine Kinder da zu sein, Zeit mit Gott in meinen Tagesablauf einzubauen. Er sieht mich und er ist nicht erschrocken oder irritiert. Er sieht mich und liebt mich. So wie ich bin. Ich unperfekte Mama und Bloggerin. Ich verlorene und wieder gefundene Tochter. Ich geliebtes Königskind.

In all meinem täglichen Alltagsschmerz darf ich Liebe finden. Alltagsliebe. Weil er mich zuerst geliebt hat.

 

Gott im Alltag erleben

Vergangenes Wochenende hat bei uns in Augsburg ein ‘Marsch gegen Menschenhandel’ stattgefunden. Dieses Thema – besonders das der Zwangsprostitution – liegt meinem Mann und mir sehr auf dem Herzen und wir wollten unbedingt bei dieser Demo dabeisein. Eine Freundin, die drei Kinder hat, wollte auch mitgehen – hatte aber an dem Wochenende kein Auto. Wir hatten ausgemacht, dass sie unseren Zweitwagen bekommt und wir mit dem Firmenwagen meines Mannes fahren. Der war in der Werkstatt und sollte bis Freitag fertig sein. Am Freitag rief die Werkstatt an, der Wagen wird erst am Montag bereit sein und ein Ersatzwagen haben sie leider nicht. Meine erste Reaktion war: wir werden bei diesem Marsch dabei sein, egal wie. Der Teufel darf uns da keine Steine in den Weg legen. Mein Mann und ich versuchten eine Lösung zu finden und ich rief unsere Freundin an und hinterließ eine Nachricht, dass wir ein Problem haben zwecks Auto. Die einzige Alternative, die uns einfiel war ein Auto zu mieten – weil wir zu sechst in unseren Zweitwagen nicht reinpassen und wir unsere Freundin auch nicht hängen lassen wollten. Aber 90 Euro für nur einen Tag? Also überlegten wir mit den Öffentlichen nach Augsburg reinzufahren – aber es wäre umständlich und ein großer Aufwand gewesen mit den Kindern und einem Baby. Lange Rede, kurzer Sinn: ich verlor mich komplett in meiner Wut auf die Werkstatt und in meinem Frust, dass unsere Pläne so durcheinandergewirbelt wurden. Am Abend rief unsere Freundin an und meinte sie hätte unsere Nachricht abgehört. Gleich nach uns hinterließ eine andere Familie eine Nachricht mit dem Angebot, dass sie deren 7Sitzer haben könnte, weil sie doch am Wochenende ohne Auto sei. Die ganze Zeit war unser Problem bereits gelöst – ich wusste das nur nicht. Und anstatt Gott zu vertrauen, war ich missmutig und sauer. Es hat mich tief berührt zu erfahren, dass Gott schon längst Hilfe gesandt hatte, während ich wie ein trotziges Kind geschmollt habe.

Heute habe ich Gott wieder deutlich erfahren: Montags hole ich immer unsere große Tochter an der Schule ab. Als ich losfahren will, habe ich gemerkt, dass der Autoschlüssel nicht am Bund hing (ja, wir haben es zur Zeit mit den Autos…). Ich rief meinen Mann an und der erinnerte sich plötzlich, dass er vor ein paar Tagen den Autoschlüssel gebraucht hat und vergessen hat, ihn mir an den Bund zurückzutun. Ich machte mir große Sorgen um unsere Tochter, sah sie vor meinem inneren Auge alleine an der Schule stehen und auf mich warten. Womöglich weinte sie! Ich versuchte eine andere Mutter anzurufen, ob sie Joela mitnehmen könnte, aber da ging nur der Anrufbeantworter ran. Eine halbe Stunde nach Schulschluss war immer noch keine Joela in Sicht. Ich fragte andere Kinder, die zur gleichen Zeit Schulschluss hatten, ob sie Joela gesehen haben, aber sie verneinten. Langsam aber sicher wurde ich unruhig und ich beschloss mit den anderen drei Joela zu Fuß zu suchen. Und da fuhr das Auto einer anderen Mutter vor und Joela stieg aus! Sie erzählte mir, dass der Bus, der sie von der Turnhalle zurück zur Schule fährt (sie hatte die letzten zwei Stunden Sport) eine viertel Stunde Verspätung hatte. So kam sie wesentlich später an der Schule an, hatte mich gar nicht mehr dort erwartet und wurde gleich von der Mutter ihrer Schulkameradin mitgenommen. Gott hat wunderbar für sie gesorgt.

Wie hast du schon Gott im Alltag erlebt?

Im Verborgenen

Gestern hab ich für Lilli einen Apfel aufgeschnitten. Ich konnte kaum glauben, wie schön der Apfel innen geformt war – das Kerngehäuse sah aus wie ein Stern. Ich hab das sofort Lilli gezeigt und sie war auch tief beeindruckt. Soviel Schönheit im Verborgenen!

alltagsliebe2013

Das ist doch auch wieder typisch Gott, oder? So verschwenderisch mit seiner Schöpferkraft umzugehen. Eine wunderschöne Sternform in einen Apfel zu legen, der doch sowieso nur zerschnippelt oder im Ganzen gegessen wird. Wieviele Äpfel hab ich in meinem Leben schon gegessen und zerschnitten und erst jetzt ist mir dieses kleine Wunder zu Gesicht gekommen?
Gott liebt das Verborgene, das auf den ersten Blick Unscheinbare. Gott ist unser ‘Vater, der in das Verborgene sieht.’ (Matthäus 6,4) Er hält uns z.B. dazu an bestimmte Dinge im Verborgenen zu tun – das Spenden, Fasten und Beten. ‘Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.’ (Matthäus 6,6)

Unser Gott braucht kein großes Tamtam, er offenbart sich im leisen Windhauch.
Er kann auch anders. Man denke nur an das geteilte rote Meer, an das Feuer, das vom Himmel fiel, gewonnene Schlachten, die gefallenen Mauern von Jericho und wenn Jesus einmal wiederkommt, wird das so riesig und imposant sein, dass die ganze Welt es mitbekommt. Und doch war sein erstes Kommen in diese Welt unscheinbar und verborgen.

Viel von Gottes Wirken passiert im Verborgenen und wir laufen oft Gefahr es zu verpassen. Wir sind zu ungeduldig. Doch es lohnt sich, Gott im Verborgenen zu suchen und uns selber ins Verborgene zurückzuziehen. Wir werden Wunder entdecken, die wir andernfalls verpasst hätten.

Loslassen

Letztes Wochenende haben drei Freundinnen und ich eine Ferienwohnung gemietet und den ganzen Samstag hergenommen, um vor Gott still zu sein. Ich hatte im Kopf eine lange Gebetsliste, hatte Bücher dabei und wollte über der ein oder anderen Bibelstelle meditieren. Als ich dann Samstag morgen aufwachte fühlte ich mich mit meiner to-do-Liste überfordert.
Da war mir so, als würde Gott mir zusprechen: ‘Mensch, Inka! Relax doch einfach mal!’ Und das habe ich dann auch ausgiebig gemacht: die Seele baumeln lassen, viel geschlafen und in alldem hab ich mich von Gott so geliebt und getragen gefühlt. Als ich mich vormittags hingelegt habe, war es draußen noch neblig und trüb und als ich später aufwachte schien die Sonne. Gott kann Situationen ohne mein Zutun verändern…ich muss mich nicht immer reinstressen, mir selber Druck machen…ich darf loslassen.
Gottes Licht kann mein Leben erhellen und ich darf einfach empfangen.

‘Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein.’ Jesaja 30,15

‘Sei ruhig in der Gegenwart des Herrn und warte, bis er eingreift.’ Psalm 37,7

Outside the box

Ich organisiere viel in unserem Haushalt mit Körben und Boxen.

Ich finde gleich das, was ich suche (zumindest bilde ich mir das so ein.).

Alles schaut ordentlicher aus, auch wenn in den Boxen heilloses Durcheinander herrscht.

Die Kinder räumen lieber auf, wenn alles nur in irgendwelche Behälter geschmissen werden muss.

Und außerdem muss sich ja irgendeiner erbarmen und Ikea ein paar Körbe abkaufen.

Kurzum: ich liebe Körbe. Ich liebe durchsichtige Boxen, wo ich weiß, was drin ist. Ich liebe es Sachen beeinanderzuhalten,  Dinge zu sortieren. Stifte mit Stiften und Briefe mit Briefen und Zeitschriften mit Zeitschriften aufzubewahren.

So gehe ich auch oft mit Gott um. Ich würde Ihn gerne in eine Box packen. Ich möchte ihn für mich fassbar machen. Ich will wissen, wo ich Ihn suchen muss und ich will davon ausgehen, dass Er dann auch genau da ist, wo ich Ihn reinsortiert habe. Ein Gott in einer Box ist vorhersehbar, mit so einem Gott kann ich gut klarkommen.

Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hatte er oft ein bestimmtes T-Shirt an. Darauf war ein Viereck abgebildet und neben dem Viereck stand das Wort ‘God’. Diesem Aufdruck lag ein amerikanisches Sprichwort zugrunde: ‘Think outside the box.’ Frei übersetzt: ‘Denke außerhalb von Grenzen.’ Sei kreativ, lass dich nicht einschränken. Gott lässt sich auch nicht einschränken. Er passt in keine Box, keine Grenze hält Ihn, kein Verstand kann Ihn fassen.

Ich muss bereit sein, mich von Gott überraschen zu lassen. Von Seinem Wesen, Seinen Entscheidungen, Seinen Ratschlägen. Ich muss bereit sein, loszulassen, Gewohntes aufzugeben, Neuland zu betreten. Ein Leben mit Gott ist ein Abenteuer. Du kannst versuchen Gott in eine Box zu packen oder du machst dich auf die Reise Gott ohne Vorbehalte kennenzulernen. Es gibt nichts aufregenderes.

‘Denk daran, Gott steht unendlich hoch über unserem Begreifen. Die Zahl seiner Jahre können wir nicht erforschen. Er sammelt die Wassertropfen in Wolken und lässt daraus den Regen fallen. Er rieselt aus den Wolken und kommt allen Menschen zugute. Kann ein Mensch begreifen, wie sich die Wolken auftürmen und der Donner am Himmel rollt?  …
Wunderbar ist Gottes Donnerstimme. Er tut unbegreiflich große Dinge.’
Hiob 36, 26-29 u. 37, 5

‘Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken’, sagt der Herr, ‘und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.’
Jesaja 55, 8-9

‘Wie wunderbar ist doch Gott! Wie unermesslich sind seine Reichtümer, wie tief seine Weisheit und seine Erkenntnis! Unmöglich ist es uns, seine Entscheidungen und Wege zu begreifen!’
Römer 11, 33

Fotos: Inka

Ein toter Vogel und Gottes Güte

Vor ein paar Tagen lag bei uns auf dem Balkon ein toter Vogel. Als ich den Kindern erklärte, dass der Vogel wahrscheinlich gegen die Fensterscheibe geflogen und dann gestorben ist, sagte Lilian ganz entsetzt: ‘Aber der Papa hat gesagt, Jesus passt auch auf die kleinen Vögel auf!’

Was soll man da sagen? Vor allem wenn man selbst gerade durch ein Tal der Trauer geht, das Herz schmerzt und die Tränen fließen…wenn man Gottes Wege nicht versteht und man gerne die Faust gen Himmel heben möchte und schreien möchte: ‘Aber du hast versprochen, dass du gut auf uns aufpasst!‘ Hat man einen Bonus, wenn man an Jesus glaubt? Eine Zusatzversicherung, die uns bewahrt vor bitterem Leid?

Ich sagte zu Lilian: ‘Jesus hat genau gesehen, dass der Vogel gefallen ist.’ Gottes Güte zeigt sich darin, dass er hinsieht, dass er mitfühlt, dass er mitträgt. Der Vogel war ihm nicht egal. Unser Baby war ihm nicht egal. Meine Alltagssorgen sind ihm nicht egal. Meine Zukunftsängste sind ihm nicht egal.

Jesus bewahrt uns nicht vor Leid in diesem Leben. Aber inmitten von Leid ist er da und zeigt uns seine Güte.

‘Ein kleiner Spatz zur Erde fällt
und Gott entgeht das nicht.
Wenn Gott die kleinen Dinge liebt,
weiß ich, Er liebt auch mich.’

 

Gott im Alltag erleben

‘Moses aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch.’ 2. Mose 3, 1-2

‘Mose war mitten in seiner alltäglichen Arbeit, als der Engel des Herrn zu ihm kam. Gott gibt Seine Offenbarungen gerne mitten in unseren Alltag hinein. Er sucht sich einen Mann aus, der eine gewöhnliche Straße entlang geht und ‘plötzlich umleuchtete ihn ein Licht vom Himmel’ (Apg. 9,3). Und ‘eine Leiter stand auf Erden’ (1. Mose 28,12) und die Herrlichkeit des Himmels veränderte ein Leben voller Last in ein Leben voller Gnade.
Geliebter Vater, hilf mir ein offenes Herz für dich zu haben, während ich mein alltägliches Leben lebe. Ich bitte dich nicht um übernatürliche Erlebnisse. Ich möchte Gemeinschaft mit dir haben, wenn ich meine täglichen Aufgaben erledige und meinen ganz gewöhnlichen Alltag erlebe.
Und verändere mein kleines Leben durch deine Gegenwart.’
(aus ‘Streams in the Desert’, Seite 398
)

lass dein feuer
brennen
in meinem alltag

lass nicht zu
dass ich
mich verliere
in der immerwährenden
gewöhnlichkeit

sondern
lass mich erkennen
wo du mir begegnest
ist heiliges land