Es ist Muttertag und ich fühle mich so gar nicht danach. Habe ich das liebe Geschenk und die wunderschöne rote Rose wirklich verdient? Die süß gebastelten Kunstwerke meiner Kinder – sind die ernst gemeint?
Mamasein und Selbstzweifel haben, die gehen bei mir Hand in Hand. Kaum ein Tag geht vorbei, wo ich mich nicht hinterfrage. War das die richtige Entscheidung? Mache ich das gut?
Gestern Abend hatte ich noch eine fiesen Streit mit meiner Ältesten. Und ich hab so gar nicht Erziehungsratgebergerecht reagiert. Ganz simpel gesagt: ich hab’s vergeigt.
Heute ist Muttertag. Dieser ‘du-bist-die-Allerbeste-Tag’. Und ich mag es nicht hören, denn es stimmt nicht. Ich bin nicht die Allerbeste. Ich verliere zu schnell die Geduld. Ich beschwere mich oft über meine Arbeit. Ich bin müde, ungeduscht, frustriert. Nicht immer, aber oft.
Und dann kommt Jesus ins Bild. Gestern Abend nach diesem blöden Streit, bin ich zu meiner Tochter ins Zimmer gegangen und habe sie um Vergebung gebeten. Vor dem Bett gehen habe ich mit ihr beten können und Jesus gedankt, dass Er uns zuerst vergeben hat und wir nur deshalb einander vergeben können. Wegen Jesus ist in unseren Beziehungen jederzeit ein Neustart möglich. Das ist für mich als Mama ein besonders großer Wert, weil ich in einem engen, intesiven Beziehungsgeflecht stehe und ständig Fehler mache.
Jesus sieht meine menschlichen Bemühungen und füllt meinen Mangel aus. Mein Lieblingsgebet, mein Rettungsring als Mama sind diese Worte: ‘Herr, füll meinen Mangel aus!’ Ich gebe mein Bestes und gehe soweit ich kann…und Jesus gibt den Rest dazu. Ich kann nicht alles kontrollieren, alles vorherplanen – mein Alltag birgt 1000 Eventualitäten, es gibt Hunderte Kurven, Abzweigungen auf meinem Weg. Oft bin ich irritiert und frustriert und verängstigt. Aber Jesus geht diesen Weg mit, Er biegt krummes gerade und löscht nicht meinen glimmenden Docht. Ich habe nicht viel zu geben. Aber Er gibt überfließend. Ich kenne den Weg nicht immer. Aber Er geht voran. Mein Herz ist voller Sorge, aber Er sagt: ‘Fürchte dich nicht.’ Jesus ist der beste Wegbegleiter, den eine Mama sich nur wünschen kann.
Ich tippe diese Zeilen oben in meinem Schlafzimmer. Unten wird gerade der Muttertagsfrühstückstisch gedeckt. Meine Töchter rufen aufgeregt, ich darf noch nicht kommen, sie müssen noch was fertig basteln. Ich bin geliebt. Trotz meiner Fehler. Trotz meines Mangels. Trotz all dieser Streitigkeiten und meinen vorschnellen, ungeduldigen Reaktionen. Trotz allem – ich bin geliebt. Jesus hat das vorgemacht: uns zuerst geliebt, als wir noch Sünder waren. Nur durch seine Liebe, seine Annahme, seine Vergebung, seine Hilfe ist mein Alltag möglich. Ich bin so dankbar, dass meine Familie – so chaotisch und voller Fehler sie auch sein mag – das widerspiegelt. Und dass ich heute Muttertag mit einem vollen, dankbaren, glücklichen und übervollen Herzen feiern darf – das ist Gnade! Später werde ich auf Jesus insgeheim meinen Kaffeebecher erheben. ‘Auf dich, Jesus. Danke.’