In der Tiefe des Tals

Vor Jahren haben mein Bruder und ich ein Lied zusammen einstudiert und aufgenommen. Ich habe den Text verfasst und mein Bruder Dominik hat die Melodie komponiert. Vorhin kam mir das wieder in den Sinn und ich hab es mir nach langer Zeit mal wieder auf You tube angesehen. Ich bete, dass es heute für dich eine Ermutigung ist, dieses Lied anzuhören! Sei gewiss: in der Tiefe des Tals ist Jesus bei dir. Sein Stecken und sein Stab trösten dich. Du bist nicht allein, egal wie einsam du dich auch fühlen magst.
Ich wünsche dir ein gesegnetes Wochenende!

In der Tiefe des Tals,
wo keine Sonne scheint.
In der Weite der Wüste,
wo kein Wasser weit und breit,
da begegnest du mir
und ziehst mich nah zu dir.

Wo mein Herz aufgibt zu schlagen
da schlägt deines für mich
Wo mir vor Sorge der Atem stockt
richtest du meinen Blick auf dich

Weit weg vom Leben
weit weg vom Licht
da zeigst du mir
dein Angesicht

In der Tiefe des Tals
wo Einsamkeit mich lähmt
in der Weite der Wüste
wo ich mich hilflos um mich dreh
da begegnest du mir
und ziehst mich nah zu dir

Wo mein Herz…

Wo alles verloren scheint
da gewinne ich alles
durch dich, durch dich, durch dich.

Einkaufswagenchips

Wer kennt das nicht? Man steht vor den Einkaufswagen und sucht vergebens im Geldbeutel nach einer 1 Euro Münze. Der Einkaufswagenchip ist natürlich schon längst wieder verschollen. Genervt muss man dann an der Kasse Kleingeld wechseln. So ging es mir oft, aber das gehört seit kurzem der Vergangenheit an!

Denn ich bin über einen kleinen blauen Einkaufswagenchip gestolpert, auf dem in weißen Buchstaben ‘unendlich geliebt’ steht und man den Verweis auf eine Website (www.gekreuzsiegt.de) finden kann. Mandy, die Bloggerin von gekreuzsiegt.de, hat diesen kleinen, unscheinbaren Chip kreiert. Der Chip kommt zwar klein daher – hat aber mächtig viel Potential. Sinn der Sache ist nämlich den Chip im Einkaufswagen zu ‘vergessen’ und anderen Menschen damit die Möglichkeit zu geben von Jesus zu lesen und zu erfahren, dass er sie unendlich liebt.

Ich habe vor kurzem meine erste Einkaufswagenchiperfahrung gemacht. Völlig aufgeregt habe ich den Wagen nach dem Einkauf zurückgeschoben und aus dem Augenwinkel sind mir zwei junge Frauen aufgefallen, die – ihr ahnt es schon – vergebens in ihren Geldbeuteln nach einer passenden Münze gewühlt haben. Ich war ziemlich feige und hab den Wagen einfach so zurückgestellt und den Chip stecken lassen, in der Hoffnung, dass die zwei den Chip dann finden werden. Doch als ich mich umdrehte, sprachen die Frauen mich an, ob ich nicht eine passende Münze hätte. An meinem Schlüsselbund war noch ein Chip und ich gab ihnen eben jenen mit den Worten: ‘Da steht etwas sehr Wichtiges drauf!’ =)

Seitdem bin ich begeisterte Chipvergesserin und Chipweitergeberin. Im Auto ist immer Nachschub und mit einem Mal wird ein banaler, alltäglicher Einkauf zur Möglichkeit einen anderen Menschen mit der unendlichen Liebe Jesu zu erreichen.

Macht ihr mit?

(Hier könnt ihr die Chips bestellen: Bestellformular.)

Dirigiere mich!

Dieses Video habe ich gerade auf Facebook gefunden. Ein Orchester sitzt mitten in einer Großstadt und wartet darauf von Passanten dirigiert zu werden. ‘Dirigiere uns!’ steht groß auf dem Notenständer, wo normalerweise der Dirigent seine Noten platzieren würde.

Heute will ich so sein wie dieses Orchester. Ich will zu Jesus sagen: ‘Dirigiere mich!’ Und ich will es genauso tun, wie er es von mir will. Heute will ich ganz genau hinschauen und mich von Jesus führen lassen, ihm komplett vertrauen, ohne wenn und aber. Mich einfach mit hineinnehmen lassen. Gespannt sein, was er für mich vorbereitet hat.

32

Am Donnerstag habe ich meinen 32. Geburtstag gefeiert! Ich habe viele Gründe zum ‘Danke’ sagen – hier sind 32:

1.  Mein Leben! Und dass das erst der Anfang ist und kein Vergleich zu dem Leben, das mich bei Jesus erwartet.
2. Zeit mit Gott im .
3. Immer mehr Sehnsucht nach Jesus.
4. Mein Mann. Ich weiß noch genau, wie und wo ich ihn das erste Mal gesehen habe. Seitdem sind 14 Jahre vergangen – und die Liebe wächst und wächst. (Ich sollte unsere Geschichte einmal aufschreiben…)
5. Meine Kinder. Anstrengender, kostbarer, quirliger, mutmachender, herausfordernder Segen.
6. Meine Eltern. Unsere Beziehung hat hohe Höhen und tiefe Täler durchlebt. Und wir lassen uns durch nichts davon abringen einander lieb zu haben.
7. Meine Geschwister. Witzige Geburtstagsgrüße auf dem AB. Unerwartete Geschenke. Ich bin eine stolze, große Schwester.
8. Meine Freunde. Nach Jahren, die von Einsamkeit geprägt waren, sind sie so erfrischend wie ein Wassereis in der Wüste.
9. Mein Garten. Ich habe keinen grünen Daumen. Und trotzdem ist bis jetzt alles gewachsen, was ich gepflanzt habe. Ich habe keine Ahnung warum. Aber ich liebe es!
10. Neugefundene Hobbies. Ab jetzt wird jeder mit einer Boshimütze ausgestattet, der bei drei nicht auf den Bäumen ist.
11. Babies. Was gibt es faszinierenderes als neues, frisches Leben?
12. Babybäuche. Was gibt es schöneres und anmutigenderes als schwangere Frauen? (wenn sie nicht gerade mit Hohlkreuz durch die Gegend watscheln…. – und das darf ich so schreiben, weil ich selbst vier Mal schwanger war und jedes Mal gewatschelt bin. Das geht einfach nicht anders!)
13. Ein Dekoladen, der 50% auf alles hat.
14. Mein Sohn, der anfängt mich zu umarmen und mich abknutscht. Das ist wunderbar, auch wenn ich hinterher vollgesabbert bin.
15. Ein leerer Wäschekorb.
16. Wie Gott für  mich sorgt. (Und dass Er sich jedes Mal Zeit lässt bis zur letzten Minute.)
17. Mein Baby zu stillen. Auch wenn es manchmal tierisch nervt als einziger Mensch für das Wohlergehen dieses Kindes zuständig zu sein  – es gibt einfach nichts bewegenderes, wenn mein Sohn seinen Kopf zu mir dreht, die Milch ihm aus dem Mundwinkel rinnt und er mir ein strahlendes Lächeln schenkt.
18. Gute Filme. Und ein gemütlicher Filmabend mit meinem Mann. Hier eine kleine Auswahl von wirklich guten Filmen, die wir in den letzten Wochen gesehen haben: ‘Der Hobbit’, die amerikanische Serie ‘Homeland’, ‘Geliebte Jane’.
19. Blaubeeren.
20. Die selbstgemalten Bilder von den Mädchen zu meinen Geburtstag.
21. Familienfotosession.
22. Mit meiner großen Tochter ein ‘Outfit’ für ihren Spielzeughund zu nähen.
23. Vorfreude auf ein Buch.
24. Herbstzeit. Der würzige Geruch, der in der Luft liegt. Die Sonne, die einen wärmeren Glanz hat. Gefärbte Blätter. Und jedesmal der Gedanke an einen Satz, den mir eine Seelsorgerin vor vielen Jahren mal gesagt hat, als wir an den schönsten Herbstbäumen vorbeifuhren: ‘God is throwing us a party!’
25. Rückbildungskurs. Und die beruhigende Erkenntnis, dass unter all dem Babyspeck noch die alten Muskeln versteckt sind.
26. Langsam aber sicher an die Möglichkeit zu denken, demnächst einen Babysitter zu engagieren. Date night! Und wenn es nur für eine Stunde ist.
27. Was ich schon alles von der Welt gesehen habe! Und wo ich schon überall leben durfte.
28. Mein Lebenspsalm. Psalm 27.
29. Dass meine Schwester gerade bei der Bibelschule ist, wo ich vor 14 Jahren war. Und wo Gott mein Leben verändert hat.
30. Dass ich, nachdem ich ein Buch angesehen habe, das helfen soll den Haushalt besser zu organisieren, gedacht habe, so falsch mach ich das ja alles gar nicht.
31. Wärmflaschen.
32. Träume für das neues Lebensjahr.

mamasbday2013 021

Sorge dich nicht!

‘Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein.’ Matthäus 6,27

“Es ist nicht nur unrecht, sich zu sorgen, es ist auch untreu; denn wenn wir uns sorgen, heißt dies, dass wir nicht glauben, dass Gott für die praktischen Einzelheiten unseres Lebens sorgen kann.” – Oswald Chambers

Ich sorge mich viel. Ich sorge mich wegen Kleinigkeiten und wirklich wichtigen Dingen. Ich sorge mich, ob Lilian ihr Stottern rechtzeitig zum Schulbeginn im Griff haben wird. Ich sorge mich, ob unser ruhiges Baby nicht doch plötzlich zum Schreibaby werden könnte. Ich sorge mich, wie ich den Alltag bewältigen soll, wenn mein Mann wieder arbeiten geht. Ich sorge mich, ob meine Milch für das Baby ausreicht. Die Sorgen beherrschen mein Denken – und in den allermeisten Fällen ist es mir gar nicht bewusst. Ich verwechsle ‘sich Sorgen’ mit ‘verantwortungsbewusst leben’. Ich denke, wenn ich mich gedanklich ausreichend mit diesem oder jenem Problem beschäftige, dann habe ich es unter Kontrolle. Aber das stimmt nicht. Die Sorgen vergiften mein Herz, vernebeln mir meinen Verstand, halten Dankbarkeit und Vertrauen fern.

Jesus hat uns ganz deutlich gesagt, dass wir uns nicht sorgen sollen. Er hat es ernst gemeint. Es ist Sünde sich zu sorgen, weil ich damit zum Ausdruck bringe, meinem himmlischen Vater nicht zu vertrauen. Sorgen heißt: Ich nehme das lieber selber in die Hand. Sorgen heißt: Gott versteht nicht, was ich gerade durchmache. Sorgen heißt: Ich folge Jesus nicht mit ganzem Herzen nach. Ich hänge an irdischen Dingen. Ich kann nicht loslassen. Ich blicke zurück.

Diese Herzenshaltungen halten mich davon ab in Freiheit zu leben. In tiefem Vertrauen zu beten. Zu wissen: Gott macht es sehr gut. Weil ich Gott liebe, werden mir ALLE Dinge zum Besten dienen. (Römer 8,28) Die Sorge ist nichts anderes als eine hohe Mauer, die sich zwischen mir und die Liebe Gottes schiebt. Diese Mauer muss eingerissen werden.

‘Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.’ Philipper 4,6-7

Ein Geburtsbericht

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Das könnte das perfekte Motto für die Geburt von Timothy gewesen sein. Aber der Reihe nach:

Vorletzten Sonntag im Gottesdienst hatte ich stark den Eindruck, dass Gott mir Frieden zusagen will. Ein Hintergrundbild für ein Lobpreislied zeigte eine Männerhand, die zärtlich ein neugeborenes Baby hielt. Als ich aus dem Fenster sah, fiel mir auf, dass ein Container   im Garten mit großen Buchstaben beschrieben war: ‘Fürchte dich nicht. Ich bin da.’ Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Gott mich auf eine Situation vorbereiten möchte, wo ich dringend auf ihn angewiesen sein würde.

Noch mit dickem Babybauch - ein paar Tage vor der Geburt.

Noch mit dickem Babybauch – ein paar Tage vor der Geburt.

Am darauffolgenden Mittwoch hatte ich plötzlich das Gefühl, dass meine Fruchtblase geplatzt ist. Es kam kein Wasserschall, aber ein stetiges Tröpfeln ließ mich stutzig werden. Ich informierte meine Hebamme und freute mich, dass Gott anscheinend mein Gebet, nach einem deutlichen Zeichen für den Geburtsbeginn erhört hatte. Die vielen Vorwehen haben mich nämlich ziemlich unsicher gemacht, wie ich den wissen soll, wann es tatsächlich losgeht.

Die Hebamme kam dann am Abend vorbei und meinte, dass die Geburt bald losgehen wird. Mein Mann und ich haben dann noch in Ruhe ein Glas Rotwein genossen und uns voller Vorfreude schlafen gelegt.

Aber es wollten einfach keine regelmäßigen Wehen einsetzen. Am nächsten Morgen kam nochmal die Hebamme vorbei und meinte, wir sollen definitv abklären lassen, ob das nun Fruchtwasser war oder nicht. Sie schickte mich zu einem Arzt, mit dem sie zusammenarbeitet und um 14 Uhr am 16.5. bekamen mir einen Termin. Unsere zwei großen Töchter durften bei einer befreundeten Nachbarsfamilie bleiben und unsere jüngste nahmen wir mit.

Ich spürte immer mehr den Druck, dass doch endlich Wehen einsetzen müssen – das letzte, was ich wollte war ins Krankenhaus zu müssen und eine Geburtseinleitung zu bekommen. In der Frauenarztpraxis wurde mir erstmal gesagt, dass man nur in einer Klinik mit großer Sicherheit feststellen kann, ob ich Fruchtwasser verliere oder nicht. Der Test, den man dafür benötigt, ist zu teuer, als dass man ihn in einer normalen Praxis verwenden kann. Es wurde aber ein Ultraschall gemacht und dabei stellte die Ärztin fest, dass ich viel zu viel Fruchtwasser hatte, das Fruchtwasser flockig war und die Plazenta schon arg verkalkt. Ich hätte heulen können, als sie meinte, wäre ich ihre Patientin, würde sie mich sofort in eine Klinik zur Geburtseinleitung einweisen.

Nach dem  verstörenden Arztbesuch rief ich meine Hebamme an, die mir wiederum genau das Gegenteil sagte und meinte, ich müsse auf keinen Fall in eine Klinik. Zuviel Fruchtwasser ist nichts ungewöhnliches, das Flockige wird sehr wahrscheinlich Käseschmiere sein und eine verkalkte Plazenta ist am Ende der Schwangerschaft normal.

Ich war mittlerweile ziemlich durch den Wind. Mein Mann und ich beschlossen, eine andere Ärztin, die ich von vorhergehenden Untersuchungen schon kannte, anzurufen und um eine zweite Meinung zu bitten. Wir bekamen den letzten freien Termin und fuhren direkt zu dieser Praxis. Wieder wurde ich untersucht und die Ärztin kam zur derselben Einschätzung wie ihre Kollegin. Ich solle bitte sofort in die Klinik fahren, den Fruchtwassertest machen und mich auf eine Geburtseinleitung einstellen

Obwohl ich die ganze Zeit den Tränen nahe war, fühlte ich mich doch geborgen und hatte einen unerklärlichen Frieden. Ich musste immer wieder an die große, starke Hand denken, die das kleine Baby sicher hielt.

Als wir dann losfuhren in Richtung Klinik, setzten mit einem Mal und mit einer großen Wucht die Wehen ein. Ich dachte noch, ich krieg das Kind im Auto. Mein Mann und ich haben dann schnell entschieden nach Hause zu fahren, weil man mich vom Krankenhaus  nicht mehr nach Hause hätte gehen lassen. Zuhause lieferten wir unsere jüngste Tochter noch schnell bei unseren Nachbarn ab und ich stellte mich darauf ein, unseren Sohn bald in die Arme zu schließen. Schließlich habe ich alle meine Kinder schnell auf die Welt gebracht. Die Hebamme kam und packte ihre Taschen aus, alles wurde auf die Geburt vorbereitet.

Völlig happy, dass es mit der Hausgeburt nun doch noch klappen sollte!

Völlig happy, dass es mit der Hausgeburt nun doch noch klappen sollte!

Die Wehen kamen schön regelmäßig und waren zum Aushalten, im Hintergrund lief eines meiner Lieblingslobpreislieder – so hatte ich mir meine Hausgeburt vorgestellt. Die Hebamme untersuchte mich nach ca. 1 Stunde und meinte, der Muttermund ist komplett geöffnet, ich kann nun dem Drang zu Pressen nachgeben. Und da merkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Irgendwas blockierte. Die Hebamme untersuchte nochmal und meinte, der Kopf des Babys liege noch nicht richtig im Becken. Die nächste Stunde verbrachte ich mal auf der einen Seite liegend, mal auf der anderen Seite – in der Hoffnung, dass das Baby sich ordentlich ins Becken dreht. Das kam mir alles so komisch vor – die anderen Kinder hatte ich doch im nullkommanichts in den Armen, sobald der Muttermund geöffnet war. Schließlich bat ich die Hebamme nochmal zu untersuchen. Als sie mich gründlich und lange abgetastet hat, meinte sie nur: ‘Das verstehe ich jetzt nicht.’ Offensichtlich war mein Muttermund nur 2 cm offen, die Lage des Babys konnte sie gar nicht feststellen und sie wollte mit uns sofort in die Klinik aufbrechen und einen Ultraschall machen lassen. Plötzlich waren bei mir vor lauter Schreck die Wehen weg, ich brach in Tränen aus und ahnte Schlimmes. Weil die Hebamme auch irgendwas von PDA sagte, dachte ich, das könnte ein Kaiserschnitt werden und war völlig verwirrt. Im Nachhinein erfuhr ich, dass ich tatsächlich in der Klinik mit einem möglichen Kaiserschnitt angemeldet wurde.

Wir packten schnell das Nötigste. Obwohl mir im Voraus bewusst war, dass so ein Notfall eintreten kann, hab ich im Traum nicht daran gedacht, dass mir mit meinen Vorzeigeburten so etwas passieren könnte und ich zu den paar Prozent abgebrochener Hausgeburten zählen würde.

Im Krankenhaus angekommen, spielte das CTG gleich verrückt und die ernste Miene der Ärztin beruhigte mich nicht wirklich. Der Ultraschall zeigte das Problem: das viele Fruchtwasser machte es unserem Baby möglich nach jeder Wehe vom Muttermund wieder wegzuschwimmen – so konnte also nicht genügend Druck aufgebaut werden. Obwohl die sogenannte Vorblase (unterhalb des Köpfchens) daheim schon geplatzt war, war oberhalb noch sehr viel Wasser vorhanden. Die Hebamme im Krankenhaus versuchte dann an den oberen Teil der Blase heranzukommen, erwischte sie und ich konnte es nicht glauben, was für Wassermassen aus mir herauskamen. Hebamme und Ärztin sind einfach nur noch zur Seite gesprungen und das Fruchtwasser tropfte auf den Boden. Die Ärztin hat dann das Kind nochmal etwas zur Seite geschoben und es kam nochmal soviel Wasser. Es war unglaublich.

Das war dann der Startschuss für die Wehen. Obwohl ich mich im Vorfeld der Geburt auf die sogenannte ‘selbstbestimmte Geburt’ vorbereitet habe, war ich doch von der Wucht und der Intensität  der Wehen völlig überrollt. Nichts mit ‘lustvoller Geburt’, nichts mit ‘in sich hineinspüren’, von wegen ‘verschiedene Positionen einnehmen’. Ich war völlig mitgerissen und habe einfach nur noch gebetet, dass ich das irgendwie schaffe. Es ging dann alles ganz schnell und innerhalb einer guten Stunde war unser Timothy geboren. Um es am Ende nochmal spannend zu machen, blieb er mit der Schulter hängen und ich machte das erste Mal die Erfahrung, dass es schwieriger war den Körper herauszuschieben, als das Köpfchen.

Aber dann lag er auf meinem Bauch und ich war so unendlich erleichtert. Er lag da ganz ruhig und ich spürte einen tiefen Frieden. Obwohl die ganze Geburt so anders verlief, als ich es mir erträumt hatte, weiß ich doch, dass mein Baby und ich von einer starken, väterlichen Hand gehalten wurden. Im Nachhinein bin ich auch nicht enttäuscht oder sehe es als mein Versagen an, dass es mit der Hausgeburt nicht geklappt hat…das empfinde ich als großen Segen.

In einer Glückwunschkarte zu Timothys Geburt steht dieser Vers:

‘Wir wollen den HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder, die er uns erleben lässt.’
Psalm 107, 8

Es ist mal wieder einer dieser Lektionen fürs Leben: Gott führt sicher auf unbekannten Wegen. Und es liegt nicht an uns, die Kontrolle an uns zu reißen und die Route zu bestimmen. Wir folgen einfach nach, lassen uns führen – und am Ende preisen wir ihn. Weil er alles sehr gut macht.

067

Warten

Noch gut zwei Wochen bis zum errechneten Termin. Meine drei Mädchen kamen alle nach dem Termin, Lilli hält den Rekord mit 12 Tagen. Bei jeder Schwangerschaft hoffte ich inständig, dass das Baby früher kommt…das ist jetzt nicht anders. Warten fällt mir unheimlich schwer, vor allem das Warten auf das eigene Kind! Ich will es so gerne endlich im Arm halten, ansehen –  und vor allem die Geburt hinter mir haben. Gestern habe ich in einem Film diese Aussage gehört: ‘Die Geburt ist wie ein Sonnenaufgang: sie lässt sich nicht beschleunigen und sie lässt sich nicht aufhalten.’ Das stimmt und irgendwie hat mir dieser Gedanke zu etwas Frieden verholfen…mir bleibt nichts anderes übrig, als den Dingen ihren Lauf zu lassen…und zu warten.

Wenn ich warte, dann fokussieren sich meine Gedanken auf das Ziel. Ich bekomme eine Art Tunnelblick, sehne das Erwartete herbei, nutze jede Möglichkeit mich vorzubereiten. Ich werde innerlich geläutert von all den Dingen, die es nicht wert sind, dass man auf sie wartet. Alles bekommt seinen Platz. Ich kategorisiere unbewusst die Ereignisse, die anstehen und in meinem Fall ist die Geburt ganz klar auf Platz Nr.1.

In der Bibel gibt es diesen wunderschönen Vers in Psalm 130, 6:
‘Ich warte auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, ja, mehr als die Wächter auf den Morgen.’
Diese Einstellung des Wartens, das Bewusstsein, es steht ein Ereignis an, dass alles übertrifft, die Sehnsucht, dass Jesus endlich wiederkommt – das soll unser irdisches Leben bestimmen. So wie ich jede körperliche Veränderung in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu deuten versuche, jedes Ziehen im Unterleib zu interpretieren versuche, so wie ich es kaum erwarten kann, dass unser Baby endlich geboren wird, so – und vielleicht noch viel intensiver – soll ich auf das Kommen von Jesus warten. Immer bereit, immer vorbereitet, immer voller Sehnsucht.

…noch ein Wunder!

Seit ich Jesus als elfjähriges Mädchen mein Leben anvertraut habe, kämpfe ich damit, die Vaterliebe Gottes für mich anzunehmen. Und ich habe immer wieder Phasen in meinem Glaubensleben, wo ich mich frage, ob mein Gebet wirklich einen Unterschied macht und ob Gott es hört, wenn ich mit ihm rede.

Vor einigen Monaten fing unser Klavier (Klavier ist übertrieben – unser Möchtegernkeyboard trifft es besser) also das Keyboard fing an, langsam den Geist aufzugeben. Einige Töne funktionierten nicht mehr, die Pedale quietschte und ich träumte schon so lange von einem richtigen, hochwertigen elektronischen Klavier. Aber da fehlte immer das nötige Kleingeld.

Als also die Töne anfingen kaputt zu gehen, beschloss ich Gott zu bitten, mir ein Klavier zu schenken. Ich erzählte keinem von meinem Gebetsanliegen, ich wollte, dass das zwischen Gott und mir bleibt und dass er mir ganz persönlich zeigen kann, wie sehr er sich um mich sorgt und wie groß seine Vaterliebe ist.

Wer den Beitrag ‘Ein neues Auto’ gelesen hat, weiß, dass wir ungefähr zeitgleich für ein größeres Auto beteten und mir kam mein Wunsch nach einem Klavier ziemlich oft sehr vermessen vor. Trotzdem erzählte ich Gott immer wieder von meinem Wunsch und wie viel es mir bedeuten würde, wenn er in Erfüllung gehen würde.

Nach ein paar Monaten gab ich auf zu beten, weil ich Gott auch nicht nerven wollte und das größere Auto hatte nun mal absolute Priorität. Bis ich mich letzten Samstag wieder an unser Möchtegernkeyboard setzte und Lobpreis machen wollte und völlig frustriert war über die kaputten Töne. Da schüttete ich Gott nochmal mein Herz aus und bat ihn, mir doch ein neues Klavier zu schenken.

Am Tag darauf nahm ich in unserer Kirchengemeinde den neuesten Gemeindebrief mit und entdeckte daheim eine Anzeige: ‘Elektronisches Klavier zu verkaufen’. Der Preis lag trotz Autokauf noch in unserem Budget und ganz aufgeregt erzählte ich meinem Mann davon. Am nächsten Tag rief ich bei dem Verkäufer an und abends konnte mein Mann das Instrument schon abholen und seitdem steht ein wunderschönes, hochwertiges Klavier in unserem Wohnzimmer.
Und ich bin völlig fassunglos, überwältigt und fühle mich unendlich geliebt, wenn ich mich auf den Klavierhocker setze um meinem Gott ein Loblied zu spielen.

2013

 ‘Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, wenn wir beten: ‘Abba, Vater!’
Römer 8,15

‘Seht doch, wie groß die Liebe ist, die uns der Vater erwiesen hat: Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich!’
1. Johannes 3,1

Ein neues Auto

Seit Baby Nr. 4 in meinem Bauch herumschwimmt ist uns klar: wir brauchen ein größeres Auto. Und uns war auch klar: wir haben dafür kein Geld. Also haben wir angefangen zu beten, dass Gott uns das Geld für ein größeres Auto schenken möge. Die Wochen und die Monate gingen vorbei und wir waren zeitweise sehr herausgefordert mit diesem riesigen Gebetsanliegen. Denn es kamen noch allerhand andere, teilweise unvorhergesehen Ausgaben auf uns zu und das Geld auf dem Sparkonto wurde eher weniger, als mehr.
Irgendwann hat mein Mann gesagt, wir sollen Gott einfach schon mal für das Auto danken, dass er uns geben wird. Im Glauben beten! Mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass unser himmlischer Vater für uns sorgen wird.
Also haben wir angefangen für das Auto zu danken, auch wenn es uns immer noch ein Rätsel war, wo in aller Welt wir das Geld hernehmen sollten.
Vor ein paar Wochen ist uns eingefallen, dass wir vor ungefähr 6 Jahren angefangen haben in einen Bausparvertrag einzuzahlen. Und wie es Gott so geplant hat, lief dieser Vertrag im März 2013  aus. All die Jahre zuvor hatten wir kein Zugriff auf dieses eingezahlte Geld – und jetzt plötzlich stand es uns zur Verfügung. Wir haben das Geld eingefordert (normalerweise hätte es bis September gedauert, dass die Geld rausrücken, aber irgendwie hat es geklappt, dass es sofort ausgezahlt wurde) und aus heiterem Himmel hatten wir Geld auf dem Konto mit dem wir uns ein größeres Auto kaufen konnten.    5 Wochen vor Geburtstermin. Gott hat keine Eile.

Jetzt sind wir stolze Besitzer eines größeren Familienautos und um eine wunderbare Glaubenserfahrung reicher.

‘Wenn ihr, die ihr Sünder seid, wisst, wie man seinen Kindern Gutes tut, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn darum bitten, Gutes tun.’
Matthäus 7,11

Die 10 Gebote für Mütter und Hausfrauen

Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.
Pass auf, dass ein sauberer Boden, geputzte Fenster, wohlerzogene Kinder und deine Konfektionsgröße für dich nicht wichtiger werden, als ich es bin.

Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen von etwas, das im Himmel, auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott! Ich lasse die Sünden derer, die mich hassen, nicht ungestraft, sondern ich strafe die Kinder für die Sünden ihrer Eltern bis in die dritte und vierte Generation. Denen aber, die mich lieben und meine Gebote befolgen, werde ich bis in die tausendste Generation gnädig sein. 
Denke daran, dass deine Beziehung zu mir deine Kinder tief beeinflussen wird. Die Prioritäten, die du für dich setzt, sind automatisch auch Prioritäten für deine Kinder. Bewusst oder unbewusst gibst du deine Leidenschaften an deine Familie weiter und deine Kinder werden dementsprechend geprägt sein. Welche Magazine liegen bei dir zu Hause auf dem Tisch? Was siehst du dir im Fernsehen an?  Wie gestaltest du deine Freizeit? Wissen deine Kinder, wie wichtig dir die Bibel ist? 
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. 
Keine dreckige Hose, kein umgekippter Saftbecher, keine angebrannte Milch sind es wert mit ‘Oh Gott!’ kommentiert zu werden.
Denk an den Sabbat und heilige ihn.
Genieße diesen Tag mit deiner Familie. Ich habe große Freude daran, wenn ihr Zeit miteinander verbringt. Aber vergiss nicht, an mich zu denken und lass es ganz selbstverständlich sein, dass ihr sonntags in den Gottesdienst geht. Es ist für mich übrigens okay, wenn ihr 10 Minuten zu spät kommt. 
 
Ehre deinen Vater und deine Mutter. Dann wirst du lange in dem Land leben, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
Ich gebe dir keinen Freibrief, deine Kinder nach Lust und Laune zu behandeln, nur weil du denkst, sie müssen dich ja sowieso ehren. Erwarte nicht, dass Ehre vom Himmel fällt. Die Fähigkeit in deinen Kindern dich zu ehren wächst auf dem fruchtbaren Boden von aufopfernder Elternliebe. 
Du sollst nicht töten.
Auch Worte und Blicke können töten. Du hast mehr Macht, als du ahnst. Sei vorsichtig, was und wie du etwas sagst. Lass deine Augen immer voll Liebe für deinen Mann und deine Kinder sein.
Du sollst nicht die Ehe brechen.
Deine Kinder werden immer nur so glücklich sein können, wie du und dein Mann es seid. Umarmt euch vor euren Kindern, verabschiedet und begrüßt euch mit einem Kuss. Das ist für deine Kinder Geborgenheit pur. Und streiche das Wort ‘Scheidung’ aus deinem Vokabular.
Du sollst nicht stehlen.
Lese nie das Tagebuch deiner Tochter. Behalte die Geheimnisse, die dein Sohn dir anvertraut, für dich. Beraube deine Kinder nicht ihrer Kindheit. Lass sie spielen und toben! 
Nimm nicht deinen Kindern wichtige Erfahrungen weg, indem du übervorsichtig bist. 
Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen.
Achte darauf, dass du vor deinen Kindern nie abfällig über einen anderen Menschen sprichst. Und wenn es noch so verlockend ist, über den Lehrer oder die komischen Nachbarn zu lästern – bring deinen Kindern sobald wie möglich bei, dass alle Menschen von mir gleichermaßen geliebt sind. 
Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren.
Sei zufrieden mit der Größe deines Autos. Sei nicht unglücklich, wenn der Urlaub in diesem Jahr ausfallen muss, wo doch Familie soundso wie jedes Jahr eine Flugreise macht. Verbittere nicht, wenn deine Lebensträume nicht in Erfüllung gehen. Sei mir dankbar in allen Dingen und vertraue mir! So wirst du großen Frieden erfahren – egal, wie deine Umstände aussehen.