Gott ist gut. Auch wenn es mein Leben nicht gerade so verläuft, wie ich es gerne hätte. Auch wenn ich mich nur mit viel Mühe durch den Tag schleppe, kaum Energie für die Kinder habe…kann ich doch sagen: Gott ist gut.
Gott ist gut!
Egal wie meine Umstände aussehen, egal wie viele Träume zerplatzen, egal wie oft ich hinfalle.
Gott ist gut.
Auch wenn um mich herum alles auseinander zu fallen scheint und ich nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist.
Gott ist gut.
Ich lerne gerade, wie inmitten von Angst und Sorge und Müdigkeit und Kraftlosigkeit Gottes Kraft trotz allem – oder gerade deswegen! – strahlen kann. Dass die Gegenwart von Krankheit nicht die Abwesenheit von Gott bedeutet, sondern dass vielmehr das Leid der Türöffner für Gottes heilende Gegenwart ist. Gott ist nicht gegen mich – nein, er ist FÜR mich und das macht mich zur Kämpferin, zwar noch ohne Kraft, zur Heldin, gegenwärtig vielleicht noch ohne sichtbaren Sieg. Die Kraft ist noch nicht spürbar, der Sieg noch nicht errungen – aber ich weiß, dass denen die Gott lieben ALLE Dinge zum Besten dienen und dass Er GUTE GEDANKEN für mich hat, Gedanken des HEILS und nicht des Unheils, Er will mir eine Zukunft und Hoffnung schenken. Gottes Blick auf mir sieht mich, wie ich dank seiner Gnade sein werde und das gibt mir in meinem jämmerlichen Heute die Zuversicht weiterzugehen.
Es mag gerade alles trostlos und traurig erscheinen, aber ich bin voller Hoffnung. Gott hat es möglich gemacht, dass ich nächste Woche schon auf Kur fahren kann! Ich weiß, dass das sein perfektes Timing ist. Ich spüre ganz deutlich, dass er mich ins Verborgene zieht, dass er mir Ruhe schenken will und dass er mich wieder herstellen will. Das bedeutet für mich allerdings auch ein schmerzhaftes Loslassen. Wenn Gott uns in die Wüste ruft, zu dem verborgenen Ort, müssen wir alles abwerfen. Wir müssen Beziehungen ruhen lassen, uns aus Aktivitäten zurückziehen. Wir müssen sagen: wir nehmen uns nicht wichtig, das funktioniert auch ohne mich. Ich weiß, ich werde meine Familie vermissen, den geregelten Alltagsablauf, meine Aufgaben, die mich ausmachen. Die mich definieren. Wer bin ich, wenn alles wegbricht?
Loslassen. Alles vor Gottes Thron bringen. Prüfen, was ‘dran’ ist. Neu empfangen, was er für mich vorbereitet hat. Mit leeren Händen vor Jesus stehen. Mittellos und arm. Neu begreifen, erfahren: ER ist mein Alles. Ich will wieder an den Punkt kommen, wo meine Beziehung zu Jesus rein und klar ist und über allem anderen steht. Wenn das der Fall ist, dann fällt alles andere auf seinen Platz und wird durchdrungen von seiner Liebe.
Und ich sehne mich danach, dass ich getrieben werde von seiner Liebe, seiner Barmherzigkeit. Dass ich die Menschen um mich herum mit seinen Augen sehen kann. Die nächsten Wochen will ich wieder neu erfahren, wie Er mich sieht. Ich will mich ausruhen unter seinem Blick. Will mich sonnen in seiner Annahme! Und die Kraft wird wieder wachsen, langsam werde ich wieder auf die Beine kommen.
Und in der Zwischenzeit, wenn ich mich noch unsicher fühle, wenn ich einfach noch nicht da bin, wo ich gerne sein möchte, wenn ich immer noch öfter ‘Nein’ sagen muss als ‘Ja’…weiß ich doch: Gott ist gut. Immer. Gott. Ist. Gut.